CASTFAST hinter den Kulissen #1: Marcel Tschillaev

Hinter CASTFAST steht ein kleines Team, das die Plattform in den letzten zwei Jahren von der Idee zum Erfolgsmodell entwickelt hat – und das große Pläne hat. Hier sprechen wir mit Marcel Tschillaev, der von Anfang an mit dabei ist und heute die 3D-Druck-Produktion bei unserer ersten angeschlossenen Gießerei, Römheld & Moelle, leitet. 

Marcel, wie bist Du bei CASTFAST gelandet?

Marcel Tschillaev: Ich habe mich aus meinen Master-Studium in Fahrzeugtechnik heraus als Werksstudent bei Römheld & Moelle beworben, um am CASTFAST-Projekt mitzuarbeiten. Auf das Thema Guss und Gießerei stößt man im Studium selten. Zu Unrecht! Ich fand es spannend, die Möglichkeit zu bekommen, die Zukunft der Gießerei mitzugestalten.

Wie ging es weiter?

MT: Mitte 2021 bin ich direkt ins Strategie-Team mit der Geschäftsleitung eingestiegen. Und danach ging es Schlag auf Schlag. Die Idee war von Anfang an, den 3D-Sanddruck mit Online-Geschäft zu kombinieren. Uns wurde aber schnell klar, dass die Idee Potenzial über unsere Gießerei hinweg hat. Ende 2021 fiel die Entscheidung CASTFAST als Plattform aufzubauen und es damit mehr Gießereien zugänglich zu machen.

„Durch das 3D-Druck-Element eröffnen sich neue Gestaltungsmöglichkeiten […]. Je mehr sich Kunden damit auseinandersetzen, desto begeisterter sind sie vom Potenzial.“

Und parallel dazu habt Ihr die 3D-Sanddruck-Produktion bei R&M in Gang gebracht?

MT:Genau, wir haben mit einem Drucker angefangen und der war schnell ausgelastet. Im Februar 2023 ist der zweite 3D-Sanddrucker dazugekommen.

Zwischendrin und seitdem haben wir viel gelernt und die Produktion weiter optimiert. Die 3D-Druck-Produktion hat Ihre eigene Werkshalle, in die wir immer weiter investieren.

Dazu kommt, dass wir mit unseren 3D-Sanddruck-Kunden verstärkt an gemeinsamen Projekten arbeiten, um die Vorteile und spezifischen Eigenschaften des Verfahrens für die individuellen Anwendungen des Kunden auszuloten.

Da geht es etwa um Dünnwandigkeit von Gussteilen – wie dünn können wir? – und interessante Aspekte der Topologieoptimierung. Außerdem experimentieren wir viel mit Kombinationen aus 3D-Sanddruck und unseren anderen Verfahren. Vollformguss mit gedruckten Kernen, zum Beispiel. Oder, ganz neu, gedruckte Kernkästen.

Durch das 3D-Druck-Element eröffnen sich neue Gestaltungsmöglichkeiten – die Konstruktion wird viel weniger durch die Fertigungsmethode eingeschränkt. Je mehr sich Kunden damit auseinandersetzen, desto begeisterter sind sie vom Potenzial.

„Da können also auf einen Schlag gleich mehrere Probleme des Gießereibetriebs auf einmal gelöst werden.“

Welche Rolle spielt der Online-Bestellvorgang, die Prozessdigitalisierung?

MT: Eine entscheidende. Gusseinkäufer berichten uns immer wieder, dass nicht genug Agilität im Markt besteht, dass schon das Einholen von Angeboten für Gussteile zu lange dauert und das Einbeziehen zusätzlicher Lieferanten schwierig ist. So etwas schadet der ganzen Gießereibranche.

Der 3D-Sanddruck ermöglicht die Digitalisierung des Prozesses von der ersten Preisanfrage an und macht es auch danach viel einfacher, die Gussteilfertigung durch die Gießerei zu takten.

Da können also auf einen Schlag gleich mehrere Probleme des Gießereibetriebs auf einmal gelöst werden. Sich nur einen Sanddrucker hinzustellen und das Potenzial zur radikalen Verbesserung des gesamten Prozesses einfach zu ignorieren machte für uns keinen Sinn.

Was heißt das konkret?

MT: Das Aufgeben der Bestellung online, anhand von Eckdaten des Gussteils oder der CAD-Datei, gibt zum einen dem Kunden einen Sofortpreis und vorläufigen Liefertermin, zum anderen erlaubt es angeschlossenen Gießereien, die Anfrage viel effizienter und schneller zu bearbeiten.

Bis zum tatsächlichen Drucken der Form ist alles digital. Da muss kein Holzmodell gebaut oder aus dem Lager geholt werden.

Und je mehr Gießereien sich der Plattform anschließen, desto mehr Auswahl und Agilität gewinnt der Kunde. Dadurch wird Gießereikapazität freigesetzt, die gleichzeitig viel flexibler ausgeschöpft werden kann. Gießereien profitieren wiederum vom schlankeren Prozess.

Was steht als nächstes auf dem Plan für CASTFAST?

MT: Natürlich wollen wir die Plattform weiter verbessern und am Markt etablieren. Die Botschaft: Guss kann auch modern.

Mir persönlich liegt es besonders am Herzen, Konstrukteure mit den neuen Freiheiten des 3D-Sanddrucks vertraut zu machen. Zwar lohnt sich „Printed Casting“ auch für Teile, die für traditionelle Gießverfahren konstruiert wurden, insbesondere bei Einzelstücken oder Kleinserien. So richtig interessant wird es aber, wenn man auf einmal Gussteile ganz neu erdenken kann. Das Potenzial ist riesig.
Bei CASTFAST holen wir die gute alte Gießerei ins 21. Jahrhundert. Die Zutaten: Ein Additives Fertigungsverfahren, Prozessdigitalisierung, die schon beim Angebot anfängt, und die feste Überzeugung, dass Gießereien zusammen stärker sind.
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